Diözesanjugendwettbewerb der Malteser

Beeindruckend, was beim Diözesanjugendwettbewerb der Malteser alles auf den Beinen war: Das fängt bei den Teilnehmern und Verletztendarstellern an, geht über die Schiedsrichter und hört beim Verpflegungsteam noch lange nicht auf.
Unter den wachsamen Augen von Schiedsrichter Michael Breinbauer (stehend) versorgen die Teilnehmer der Gruppe Schulsanitätsdienst Passau-Freudenhain 1 einen Schüler, der eine Treppe hinunter geschubst wurde.
Durch eine Stichflamme im Chemiesaal wurde eine Schülerin verletzt. Die Jugendgruppe Annathal kümmert sich um sie.
Durch die ganze Schule hallten die Schreie des Schülers, der sich an beiden Händen verätzt hat. Hier versorgen ihn zwei Teilnehmerinnen von der Jugendgruppe Annathal.
Schon die kleinen Malteserinnen und Malteser sind fit in Erster Hilfe. Hier versorgen die Kinder aus Hutthurm eine Schülerin, die nach dem Sportunterricht zu wenig getrunken hatte.
Da war die Freude groß: Die Gruppe des Schulsanitätsdienstes Gymnasium Freyung konnte ihren Heimvorteil nutzen und siegte in der Jugendwertung. Es gratulierten (hinten v.l.) stellvertretender Diözesangeschäftsführer Werner Kloiber, Diözesanjugendreferentin Simone Firla, Diözesanjugendsprecher Fabian Weiß, Schulleiter Christian Zitzl, Schirmherr Landrat Sebastian Gruber, Leiter Einsatzdienste Claus Berger, Dienststellenleiter Christoph Fuchs und Gruppenbetreuer Michael Behringer (knieend Mitte).
Sieger bei den Kindern wurde die Gruppe Annathal mit ihrer Betreuerin Lisa Nußhart (vorne r.). Es gratulierten (hinten v.l.) stellvertretender Diözesangeschäftsführer Werner Kloiber, Diözesanjugendreferentin Simone Firla, Diözesanjugendsprecher Fabian Weiß, Schulleiter Christian Zitzl, Schirmherr Landrat Sebastian Gruber, Dienststellenleiter Christoph Fuchs, Leiter Einsatzdienste Claus Berger und „Verbindungsmann“ Michael Behringer. Fotos: Friedsam

Freyung/Passau. Am Gymnasium Freyung fand der Diözesanjugendwettbewerb der Malteser statt, bei dem der Nachwuchs an verschiedenen Stationen sein Wissen und Können rund um die Erste Hilfe unter Beweis gestellt hat. Es war dies der erste Wettbewerb seit 2019, entsprechend groß waren die Freude und das Engagement aller Beteiligten.

Am Beginn des Tages stand ein Wortgottesdienst mit Diözesanjugendseelsorger Pfarrer Johannes B. Trum, den die stellvertretende Diözesanjugendsprecherin Anna Hoffmann stimmungsvoll auf der Gitarre umrahmte. „Es ist schon toll, wie sich Malteserinnen und Malteser engagieren, damit dieser Tag heute zustande kommen kann, nicht nur Teilnehmer und Gruppenleiter, sondern auch Schiedsrichter und weiteres Funktionspersonal. Die Zeit, die wir jetzt investieren, ist gut investierte Zeit, denn sie fällt mit Segen auf uns zurück“, lobte der Geistliche. „Ich wünsche Euch einen schönen, bereichernden, zusammenführenden Tag.“

Diözesanjugendsprecher Fabian Weiß erklärte: „Es ist super-schön, dass nach Corona heute wieder ein Wettbewerb stattfinden kann.“ Dann ging es los auf die Stationen, wo den jungen Maltesern einiges abverlangt wurde, wo sie aber auch viel lernen und neue Erfahrungen sammeln konnten.

Es starteten jeweils vier Jugend- bzw. Schulsanitätsdienst- und vier Kindergruppen, die einen Parcours von je acht Stationen durchliefen. Dazu gehörten in beiden Wertungen eine religiöse Station und ein Fragenbogen. Die Jüngsten hatten eine Schülerin mit Nasenbluten zu versorgen, zwei Mädchen, von denen eines eine Wunde am Unterarm und das andere sich die Hand eingeklemmt hatte, eine Lehrerin, die sich unterkühlt hatte, zwei Kinder mit Schürfwunden an Händen und Knien, ein Mädchen, das nach dem Sportunterricht zu wenig getrunken hatte, und schließlich einen Schüler, der beim Sturz vom Stuhl mit dem Hinterkopf an der Tischkante aufgeschlagen war.

Die Jugendlichen erwarteten folgende Herausforderungen: Unfall mit einen Cutter-Messer, Verätzungen, Stromschlag, Herzrhythmusstörungen mit Reanimation, Treppenstutz sowie ein Unfall mit einer Stichflamme.

Die Verletzten wurden einmal mehr hervorragend geschminkt und dargestellt von den Gruppen Realistische Unfalldarstellung (RUD) Passau und Traunstein.

Zum Schluss waren sich alle einig: „Es war wieder ein ganz toller Wettbewerb.“ Fundraiserin Stefanie Weber war heuer zu ersten Mal dabei und betreute eine der Fragebogen-Stationen. Sie erklärte: „Es hat viel Spaß gemacht.“ Die erfahrene Ausbilderin Ursula Dillinger, die als Schiedsrichterin im Einsatz waren, betonte: „Es war alles hervorragend organisiert und ist reibungslos abgelaufen. Die Verletztendarsteller der RUD Traunstein sind einfach klasse.“ Heidi Teufel, ebenfalls Schiedsrichterin, sagt anerkennend: „Die Jugendlichen wissen schon unheimlich viel über seelische Betreuung. Das hat super funktioniert. Unsere Zukunft ist gesichert!“ „Das kann ich nur unterstreichen“, ergänzt ihre Tochter Lisa, die ebenfalls als Schiedsrichterin dabei war. Die Drei kommen alle von der Gruppe Philippsreut. Daniel Peschl von der Gruppe Karlsbach war einer der Verletztendarsteller. Er fand das Ganze „relativ cool. Es war spannend zu sehen, wie die Kinder reagieren und vor allem, was sie schon alles draufhaben. Sie sind auf zack.“

Auch die Teilnehmer schwärmen von einem Super-Wettbewerb: „Sche wars“, fasst Josef kurz zusammen. „Es war toll und wir haben unheimlich viel Neues dazu gelernt“, sagt Jonas, der, wie Josef, vom Schulsanitätsdienst Passau-Freudenhain kommt. Michael Behringer, Malteser und Lehrer am Gymnasium Freyung: „Es ist schön, dass nach Corona wieder dieses Gemeinschaftserlebnis da ist. Es ist schön, dass wir Verbände anlegen können. Das Entscheidende aber ist, dass wir mit Menschen umgehen können.“ Er war als Gruppenbetreuer mit der Schulsanitätsdienst-Gruppe seiner Schule unterwegs und ist das Bindeglied zwischen ihr und den Maltesern, nicht nur bei der Organisation des Wettbewerbes.

Vor der Siegerehrung gab es noch die verdiente Stärkung. Die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Betreuung aus Passau mit dem Referenten Notfallvorsorge Michael Walch und deren Leiter Walter Scheu sen. versorgte alle Beteiligten bestens.

Dann war die Spannung natürlich groß. Der stellvertretende Diözesangeschäftsführer Werner Kloiber begrüßte die Anwesenden und betonte: „Wir haben uns heute total wohl gefühlt an dieser wunderbaren Schule.“ Er bedankte sich bei allen Beteiligten und erklärte, dass allein am Wettbewerbstag an die 60 Helfer auf den Beinen waren. Dazu kamen noch mehr als 50 teilnehmende Kinder und Jugendliche.

Schulleiter Christian Zitzl berichtete, dass an Schulen viele Unfälle passieren. Im Hinblick auf die Schulsanitäter sagte er: „Wir als Schule sind unheimlich dankbar, dass es Jugendliche wie Euch gibt, weil Ihr für uns eine unglaubliche Hilfe seid.“ Er appellierte: „Macht weiter, bleibt dabei, auch, wenn Ihr älter werdet. Wir als Schule und auch die Gesellschaft brauchen Euch.“

Landrat Sebastian Gruber hat die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen: „Das habe ich sehr gerne getan. Ich freue mich, dass der Wettbewerb hier stattfindet“, erklärte er und berichtete, dass er an dieser Schule sein Abitur gemacht und hier auch seinen ersten Erste-Hilfe-Kurs bei den Maltesern absolviert hat. „Alle Teilnehmer, Kinder und Jugendliche, sind Siegerinnen und Sieger. Es ist von unschätzbarem Wert, was Ihr macht, und wenn Ihr bei einer Veranstaltung dabei seid, dann können sich andere Menschen aufgehoben, sicher und geborgen fühlen. Ich hoffe, dass die Malteser-Familie im Landkreis und in der Diözese so weitermacht. Ich seid sehr wertvoll“, lobte der Landrat.

Diözesanjugendreferentin Simone Firla, die den Wettbewerb zusammen mit dem Diözesanjugendführungskreis sowie dem Leiter Einsatzdienste Passau Claus Berger und dem Freyunger Dienststellenleiter Christoph Fuchs zum ersten Mal federführend organisiert hat, erklärte: „Ich bin froh, dass das heute so gut abgelaufen ist. Ich finde es total cool, was Ihr an den Stationen geleistet habt.“

Dann endlich war es so weit: Die mit Spannung erwartete Siegerehrung fand statt. Hier die Ergebnisse:

Kinder:
1. Annathal
2. Fürholz 2
3. Fürholz 1
4. Hutthurm

Jugendliche:
1. Schulsanitätsdienst Gymnasium Freyung
2. Schulsanitätsdienst Passau-Freudenhain 1
3. Schulsanitätsdienst Passau-Freudenhain 2
4. Annathal